Bild von Antonio Fahrend Leut e.V.




Conny


Dargestellte Person und Epoche: Reisende im Tross der Fahrend´ Leut´, Ende des 12. Jahrhunderts


Conny

Geboren wurde ich zu einer Zeit, da Otto von Andechs der Bischof zu Babenberch werden sollte. Meine Heimat ist eine kleine Ansiedlung in der Nähe von Hadelovgendorf an der Eysche, welche zum Bistum des Bischofs des Hochstifts gehört. Nach einer glücklichen Kindheit, musste ich mich sehr schnell an das entbehrungsreiche Leben auf dem Land gewöhnen. Oft wurden die mühsam angelegten Felder in unserer Hufe von Sturm oder dem Hochwasser der Eysche verwüstet und mein Vater musste Schulden beim Meyer seiner Bischöflichen Gnaden machen. Um diese Schuld zu tilgen, gab mein Vater mich einem Schmied zur Frau. Ja, dieser war einer von des Meyers Kumpanen und mein Vater tat es auch mit schwerem Herzen, aber nein über diese Zeit möchte ich nichts berichten. Nur soviel sei gesagt, dass es einen gerechten Gott gibt, denn ein Fieber hat den Schmied geholt und Gott sei seiner Seele gnädig. Aber nicht nur ihn hatte das geholt. Auch viele meiner Verwandten, selbst das ganze Vieh in der Siedung fielen der Seuche zum Opfer. Die Felder konnten nicht mehr bestellt werden und wir litten im Winter schrecklichen Hunger. So traf es sich, ich war auf dem Weg nach Foracheim um dort um Almosen zu bitten, als ich den Fahrend-Leut begegnete. Angetan von ihrer Gastlichkeit und den vielerlei Künsten die sie beherrschen, ließ ich mich von ihnen überreden das Elend und meine Heimat hinter mir zu lassen und mit ihnen zu ziehen.